Nordstadt Krankenhaus, Klinikum Region Hannover, Neubau Bettenhaus
Das Klinikum Nordstadt Hannover verteilt sich derzeit auf 27 Gebäude mit insgesamt 34.850 m² Nutzfläche. Um die Zukunfts- und Erweiterungsfähigkeit des Klinikums zu sichern, definiert der Masterplan (2008 von tsj) die planerischen Ziele, die Pavillonstruktur auf einen hocheffizienten, zentralisierten und kompakten Klinikbereich zu konzentrieren, der die Operationseinheiten, Bettenzimmer und verschiedenen funktionsdiagnostischen Bereiche zusammenfasst. Die medizinischen Handlungsabläufe werden optimiert und Wege für Ver- und Entsorgung verkürzt, sodass ein wirtschaftliches Betreiben des Zentralbaus möglich ist und Platz für Innovationen, moderne Behandlungskonzepte sowie komfortablere Pflegestationen mit mehr Aufenthaltsqualitäten für Patienten und Nutzer geschaffen werden. Hierbei werden die Strukturen des Standortes berücksichtigt und Nachnutzungskonzepte für die historisch wichtigen, sanierten Pavillons erstellt. Die Eingriffe bei laufendem Krankenhausbetrieb werden durch eine schnelle Bauzeit und behutsam abgestimmte Eingriffe in den Bestand für die Patienten verträglich gestaltet. Die derzeitige Umsetzung umfasst den Neubau der Pflegegeschosse in vorgefertigter Modulbauweise und den Umschluss und Umbau von Haus A (OP-Abteilung). Dabei wird die Pavillionstruktur weitergeführt. In den denkmalgeschützen Gebäudeteilen erfolgte eine Kernsanierung, sodass ein innovatives medizinisches Leistungszentrum in historischen Gebäuden entstand. Das städtebauliche Konzept erfüllt die hohen Anforderungen an ein Gebäude, das sich in denkmalgeschützte Nachbarbebauung und unter Ensembleschutz gestellte städtebauliche Strukturen einfügt. Der Entwurf nimmt in den zwei Sockelebenen die Materialität der historischen Bebauung auf und vermittelt über Zitate in den Klinkerfassaden zwischen historischer Krankenhausarchitektur und modernen Gestaltungsprinzipien. Die Sockelebenen sind als Sinnbild für die Gründung und Erdung des Gebäudes in rot-braunem Klinker gehalten, der sich nicht zuletzt durch die Materialität der Fassadenstruktur an den Klinikaltbau sowie in die historische Pavillonstruktur der Umgebung einfügt. Die blau-graue Materialität der Pflegegeschosse kragt auf drei Ebenen über den Sockelkörper hinaus und schafft hierdurch städtebauliche Strukturen. Diese Fassaden vermitteln eine moderne Architekturauffassung. Sie nehmen sich über Farbe und Angleichung mit dem Himmel sehr in ihrer Wirkung zurück und vermitteln ein leichtes, freundliches Äußeres. Die Ausführung der Arbeiten wurde an einen GU übergeben worden, die Firma Züblin.
Foto 1: tsj-architekten
Fotos 2-6: Klemens Ortmeyer
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Hannover
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Projektdetails auf
http://www.tsj-architekten.de