AMEOS Klinikum Heiligenhafen - Teilersatzneubau für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik

Das AMEOS Klinikum Heiligenhafen ist ein Fachkrankenhaus für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik. Es verfügt über differenzierte Abteilungen für das gesamte Spektrum seelischer Erkrankungen des Erwachsenenalters. Neben einer qualifizierten gemeindenahen Grund- und Regelversorgung werden auch überregional zugängliche spezialisierte Behandlungen angeboten. Der Gebäudekomplex der AMEOS Einrichtungen in Heiligenhafen befindet sich auf einem ehemaligen Kasernengelände, das 1942 bis 1945 errichtet wurde. Das denkmalgeschützte Klinikgelände wird von der AMEOS Gruppe in Zürich betrieben.

Der zweigeschossige Ersatzneubau wurde auf dem Grundstück zwischen Haus 17 und 18 errichtet. Der Baukörper fügt sich städtebaulich gut in die Umgebung ein. Mit seinen Vor- und Rücksprüngen führt der Neubau die giebelständige Bauweise der Bestandsgebäude fort. Das Gebäude befindet sich in Hanglage. Der Haupteingang wurde im Sockelgeschoss verortet. Von hier aus führen ein Treppenhaus und die Aufzugsanlage in das Erdgeschoss. Der H-förmige Neubau verfügt über einen kleinen Innenhof und zwei geschützte Patientengärten auf der West- und Ostseite.

Im Sockelgeschoss befinden sich der Therapiebereich, die Personalumkleiden, die Ver- und Entsorgung und die Technik. Die drei Stationsbereiche befinden sich im Erdgeschoss. Jede Station verfügt über einen direkten Zugang zu einem der geschützten Innenhöfe. Die Akutstation im nördlichen Riegel des Gebäudes verfügt über 24 Patientenbetten + vier Zustellbetten. Die gerontopsychiatrische Station mit 20 Patientenbetten + zwei Zustellbetten wurde im Winkel mit einer Südwestausrichtung geplant und bietet eine gute Übersicht und kurze Wege für das Personal. Im gegenüberliegenden Winkel mit einer ähnlichen Raumanordnung befindet sich das Kompetenzzentrum mit 22 Patientenbetten + vier Zustellbetten. Alle drei Stationen sind mit einem großen Anteil an barrierefreien Patientenzimmern inklusive Dusche und WC ausgestattet und verfügen über eigene Aufenthaltsbereiche, Gemeinschaftsküchen, Arzt- und Nebenräume.

Das innenarchitektonische Konzept und die Farbigkeit verweisen auf die Nähe zur Ostsee. Neben den natürlich anmutenden Holztönen des Fußbodens und der Handläufe weisen farblich akzentuierte Wände in verschiedenen Blautönen auf bestimmte Bereiche hin und unterstützen so die Orientierung im Haus. Jede Station besitzt eine durchgehende Leitfarbe. Auch in den Patientenzimmern erzeugen diese Farben eine freundliche, frische Atmosphäre. Anhand kleiner maritimer Symbole an deren Türen fällt das Wiedererkennen des eigenen Zimmers leicht.

Diese stilisierten Motive (Möve, Leuchtturm, Steuerrad und Segelboot), die einen direkten Bezug zum Meer herstellen, finden sich zusätzlich an den Wänden bestimmter Gemeinschaftsräume (Aufenthalts-, Therapie- und Besucherraum). In Verbindung mit den jeweiligen Leitfarben der Station ergeben sich so unterschiedliche Farb- und Motivkombinationen, die so ein aufgelockertes Gesamtkonzept bilden.

Ergänzt wird das Konzept durch dezent aquarellierte Meereswellen in einigen Bereichen. Diese helfen durch ihre unterschiedliche Farbigkeit, bei gleichzeitiger Wiedererkennbarkeit zusätzlich bei der Orientierung im Haus.