Neubau Verwaltungsgebäude Gesundheitsamt und Bundeswehrkrankenhaus am Klinikzentrum Westerstede

Der dreiseitige Baukörper mit vorwiegender Zellengrundrissstruktur erstreckt sich über vier Geschosse und öffnet sich in Richtung Campus-Achse des Klinikareals. Es entsteht ein qualitätvoller Innenhof, der mit grünen Inseln und Sitzbänken zum Verweilen einlädt. An der Stirnseite des Hofs befindet sich der großzügige, transparente Eingangsbereich des Gesundheitsamtes mit einem über zwei Geschosse reichenden Foyer.

Die beiden unteren Etagen werden vom Gesundheitsamt des Landkreises Ammerland genutzt; im zweiten und dritten Obergeschoss sind Teile der Verwaltung des Bundeswehrkrankenhauses sowie das Bundeswehrdienstleistungszentrum untergebracht. 200 Arbeitsplätze sind hier entstanden. Die Bundeswehr verfügt über einen separaten Eingang an der Mozartstraße. Dadurch haben die unterschiedlichen Nutzergruppen jeweils eigenständige Eingänge.

Verschiedene Rücksprünge und Auskragungen gliedern das Gebäude trotz seines großen Volumens angenehm. Die Außenhülle besteht aus einer ortstypischen Klinkerfassade. Der Sockel ist mit gräulich anmutendem Klinker versehen, während die oberen Geschosse einen leicht rustikalen, rot-weißen Klinker aufweisen. Die eloxierten Aluminiumfenster haben einen geschosshohen Rücksprung im Mauerwerk. Dieser wird durch umlaufende Geschossbänder in Form einer Grenadierschicht aus hochkant verlegten Klinkern unterbrochen. Durch den Kontrast von strenger Rasterung einerseits und Variationen in Materialität und Oberflächenstruktur andererseits ergibt sich ein spannungsreiches Fassadenrelief. Der Eingangsbereich der Bundeswehr wird mittels einer Sichtbetonkonstruktion mit Vordach akzentuiert.

Die Wärmepumpe zur Beheizung des Gebäudes, die eingebauten Wärmerückgewinnungssysteme sowie die auf dem Dach installierte Photovoltaikanlage ermöglichen eine nahezu vollständige Versorgung mit erneuerbaren Energien. Um bei Starkregen Überflutungen zu vermeiden, wurden Retentionsflächen geschaffen, die Regenwasser aufnehmen.

Das Projekt wurde in Arbeitsgemeinschaft mit jes Architekten realisiert. Die Köster GmbH fungierte als Totalunternehmer.